Handball-Landesliga Nach dem Trainerwechsel folgen drei Siege aus vier Spielen.
Jörg Kleinert
Schöningen. Die HG Elm wollten nach monatelangem Abstiegskampf in der vergangenen Saison in dieser Spielzeit in ruhigeres Fahrwasser steuern. Am Ende erwischte sie wieder einen Abwärtsstrudel, rutschte nach neun Spieltagen auf einen Abstiegsplatz ab. Trainer Rene Libbe zog Mitte November Konsequenzen, stellte sein Amt nach der Niederlage bei der HSG Rhumetal II zur Verfügung. Kaum eine Woche später präsentierte der Verein einen Nachfolger.
Daniel Reckel übernahm. Der hatte am selben Tag wie Libbe – rein zufällig – das Handtuch beim Frauen-Oberligisten VfL Wolfsburg geschmissen. Die HG-Verantwortlichen knüpften Kontakt zum 26-Jährigen und erhielten zwei Tage später dessen Ja-Wort. Reckels Start darf als geglückt bezeichnet werden. Die HG gewann drei der ersten vier, das Tabellenmittelfeld ist wieder in Reichweite.
Der Wolfsburger fühlt sich angekommen in seiner neuen Mannschaft. „Ich habe eine Truppe vorgefunden, die richtig Bock auf Handball hat. Diese Einstellung erleichtert auch die Trainingsarbeit“, sagt Reckel. Die lange Punktspielpause bis Ende Januar komme ihm durchaus gelegen. Defizite könnten aufgearbeitet werden, so Reckel. Es gehe ihm um die Verbesserung des Konzept-Handballs, also feste Strukturen im Angriffsspiel. Aber nicht ausschließlich.
Vielmehr müsse jeder Spieler den Spagat zwischen Konzeptangriff und spontanen, eigenen und kreativen Entscheidungen beherrschen. Letztere würde jeden Gegner überraschen. „Diese Entscheidungsfreudigkeit der Spieler müssen wir schulen. Das ist es, was den Handball ausmacht“, sagt Reckel. Reckels Resümee der Hinserie fällt knapp aus. Er könne schließlich nur die vergangenen vier Wochen seriös bewerten. „Der Start war schwierig, die Ergebnisse waren unglücklich für uns. Aber inzwischen sind wir auf einem guten Weg“, sagt der HG-Coach.
Der Jahresauftakt Ende Januar hat es für die Handballgemeinschaft aus Schöningen und Schöppenstedt jedoch in sich. Mit der SG Spanbeck/Billingshausen und der SG Zweidorf/Bortfeld geht es in eigener Halle gegen zwei Top-5-Teams, zwischendurch und danach geht es um die Big Points im Abstiegskampf, wenn die HG-Sieben auf Vorsfelde II, Langelsheim, Lehre und Schoningen/Uslar/Wiensen trifft.
Klar ist: Die HG sollte schnellstmöglich ein Punktepolster aufbauen. Zum Saisonende ab Anfang April drohen knifflige Aufgaben. 5 der letzten 6 Saisonspiele bestreitet die HG auswärts. Bislang taten sich die Elm-Handballer in fremden Hallen schwer. In 5 Anläufen gab es 5 Niederlagen. Sorge bereitet Reckel die Auswärts-Tournee im April und Mai indes nicht. „Wir treffen auf Gegner, gegen die wir in der Hinrunde gepunktet oder gut ausgesehen haben. Warum sollte uns das am Saisonende nicht auch gelingen?“