Handball-Landesliga Reckel-Team lässt beim 28:22 in Bortfeld nichts anbrennen.
Jörg Kleinert
Schöningen Den Ball flachhalten war gestern. Ab sofort darf das Saisonziel korrigiert werden: Tabellenführer HG Elm feierte am Sonntagabend im Spitzenspiel der Handball-Landesliga bei Verfolger SG Zweidorf/Bortfeld einen 28:22 (16:10)-Erfolg und baute seine Führungsposition in der Tabelle auf die SG auf drei Punkte aus. HG-Trainer Daniel Reckel mahnte nach dem Spiel trotz aller Euphorie zur Vorsicht: „Wir haben bis Ende Februar mit Spanbeck und Schoningen noch zwei Kracher vor uns. Nur wenn wir aus diesen Spielen gut herauskommen, werde auch ich den Mund aufmachen.“
In dem über weite Strecken ausgeglichenen und in Halbzeit 2 zunehmend hitzigen Gipfeltreffen profitierten die Elm-Handballer von einem regelrechten Raketenstart. Nach sieben Minuten lagen sie 4:0 vorne, in Minute 16 gar mit 8:2. Die Hausherren wussten zu diesem Zeitpunkt vor voll besetzten Rängen in der Bortfelder Sporthalle nicht, wie ihnen geschah.
Und die HG blieb am Drücker. Zwar beteiligten sich mit zunehmender Spieldauer auch die Gastgeber am Torewerfen, doch der Puffer, von dem die Gäste in Halbzeit 2 noch profitieren sollten, blieb über 12:6 und 14:8 bis zum Pausenstand (16:10) konstant bei sechs Toren. „Es hätten auch acht Tore Differenz sein können“, sagte Reckel. „Wir haben viele Passwege zugestellt, haben Bälle abgefangen, aber nicht jede Konterchance genutzt.“
Die Dominanz der HG setzte sich nach der Pause zunächst fort. Etwas zittrig wurde es für die Gäste noch einmal zwischen der 45. und 50. Minute. Nachdem Alexander Bahr das 20:14 markiert hatte (44.), mobilisierten die Zweidorfer die letzten Reserven. Minutenlang gelang der HG Elm in der Offensive wenig, nur Marian-Valerica Tirna per Siebenmeter und Alexander Bahr trafen, während bei den Gastgebern fast jeder Wurf saß. „Wir waren in dieser Phase etwas faul, haben den Ball nicht vernünftig laufen lassen und uns in Einzelaktionen verstrickt.“
Nach 50 Minuten und dem Anschlusstreffer zum 19:22 brodelte es in der Halle, die Bortfelder – auf dem Parkett wie auf der Tribüne – witterten Morgenluft. Jannik Steinkes Tor zum 23:19 wirkte dann wie ein Stimmungskiller für die Gastgeber, zum Spaßverderber wurde spätestens HG-Außen Alexander Bahr, der zum 26:21 (57.) traf. Der Rest war Schaulaufen, die HG sattelte durch Christopher Fock und Bahr noch Treffer drauf und feierte am Ende hochverdient den zehnten Sieg in Folge.
HG: Meyer, Winning – Bahr 10, Garbe, Tirna 4, Vahldiek 6, Binner 2, Steinke 3, Fock 3, Deupert, Nabel