Jörg Kleinert
Lehre Vier Wochen Pause, nachdem sie gerade so richtig in Schwung waren: Den mit 8:0 Punkten in die Saison gestarteten Landesliga-Handballern der HG Elm passte die Herbstferien-Unterbrechung so gar nicht in den Kram. „Man kann schon sagen, dass unser Schwung weg ist“, sagt HG-Trainer Daniel Reckel. Und das ausgerechnet vor dem Helmstedter Kreisduell an diesem Sonntag (17 Uhr) in der Sporthalle am Rosinenweg beim zuletzt formstarken VfL Lehre.
Während seine Spieler wohl schnell wieder auf Betriebstemperatur kommen werden, muss sich Reckel in den nächsten Wochen zügeln. Dem 27-Jährigen riss kürzlich die Achillessehne, er übergab deshalb die „Amtsgeschäfte“ an seinen spielenden Co-Trainer Christopher Fock. Informiert darüber, was in seiner Mannschaft vorgehe, sei er dennoch, sagt Reckel. „Ich stehe im ständigen telefonischen Austausch mit Christopher.“
Ziemlich unbekümmert dürften die zuletzt dreimal siegreichen Lehrschen ihr drittes Saison-Heimspiel angehen. Zum einen haben sie im Gegensatz zur HG Elm „nur“ drei Wochen pausiert und sind durch ihren Auftritt bei der HSG Rhumetal II (40:28) schon wieder im Spielrhythmus. „Ich sehe uns dennoch als Underdog“, sagt Lehres Trainer Kai-Olaf Reinemann. Er habe sehr wohl die durchaus positive Entwicklung der HG in den vergangenen Monaten zur Kenntnis genommen. Die HG trete inzwischen mit einem anderen Selbstverständnis und gewachsenem Selbstvertrauen auf. „Der Trainerwechsel hat sich dort deutlich bemerkbar gemacht.“
Bei aller Rivalität – VfL-Spieler Tobias Urban zum Beispiel trifft auf seine Ex-Teamkollegen – herrsche in Lehre Vorfreude auf das Spiel. „Es ist Derby-Zeit – und die werden wir genießen“, sagt Lehres Trainer, der als Aktiver einst mit dem HG-Stammverein TC Schöningen bis in die Oberliga aufgestiegen war. Zwei Punkte, so Reinemann, traue er seiner Mannschaft durchaus zu: „Wir werden den Kampf dafür gerne annehmen.“
Reckel weist eine Favoritenrolle seiner Mannschaft nicht von sich. „Die Papierform macht uns wohl zum Favoriten“, sagt er. Interessant sei zu sehen, wie seine Spieler mit ihrer neuen Rolle umgehen. In den vergangenen beiden Jahren spielte die HG gegen den Abstieg und war eher Jäger als Gejagter. „Inzwischen haben wir aber den Anspruch an uns erhöht“, sagt Reckel. „Wir wollen Spiele diktieren, wir wollen bestimmen, wann welches Tempo gespielt wird.“ Und: Die HG will sich dauerhaft im oberen Tabellendrittel festsetzen. Reckel: „Wir treffen in den nächsten vier Spielen auf Mannschaften, gegen die wir gewinnen können. Das Spiel gegen Lehre ist davon das schwierigste.“