Handball-Landesliga 400 Zuschauer beim Kreisduell erwartet. Elm will Warbergs Tempospiel unterbinden.
Jörg Kleinert
Schöningen. Am Samstagnachmittag ist es angerichtet: 300 bis 400 Zuschauer werden in der Schöninger Sporthalle an der Schützenbahn erwartet, wenn Gastgeber HG Elm Spitzenreiter und Ortsnachbar HSV Warberg/Lelm zum Derby der Handball-Landesliga erwartet. Der Anwurf ist um 17 Uhr.
Die Papierform weist die Gäste als klaren Favoriten aus. Doch davon will HSV-Trainer Heinz Eickelen nichts wissen. Der war Augenzeuge des jüngsten 29:27-Erfolgs der HG Elm bei der Premiere von Trainer Daniel Reckel gegen die HSG Nord Edemissen. Sein Eindruck: „Sie haben vorne einen gefälligen Handball gespielt.“ Ein Auftritt der zuvor wochenlang erfolglosen Elm-Handballer, der in der Nachbarschaft durchaus aufhorchen ließ. Neben Eickelen waren viele weitere Warberger in Schöppenstedt dabei. Und sie waren Zeuge davon, dass der Reckel-Effekt augenscheinlich gegriffen hat: Die HG wirkte frisch motiviert.
Genauso frisch motiviert wirkten aber auch die Warberger, die ihre erste Saisonniederlage bei Eintracht Braunschweig mit einem 42:16-Kantersieg gegen die HSG Rhumetal „verarbeitet“ haben. Ein echtes Statement sei dieses Resultat, sagt Elm-Trainer Reckel. „Die haben sich in einen kleinen Rausch gespielt.“ Dass sich das am Samstag in Schöningen nicht wiederholt – dorthin wechselt die HG für das Derby wieder zurück -, sei Ziel Nummer 1 für ihn und sein neues Team, betont der HG-Coach.
„Wir müssen Warbergs Tempospiel unterbinden“, fordert Reckel. Dies sei der Schlüssel, um überhaupt einen Fuß in die Tür zu bekommen. Denn für unantastbar halte er den Spitzenreiter nicht. „Das hat das Eintracht-Spiel gezeigt“, meint der HG-Trainer. „Man muss es schaffen, Warberg zu Fehlern zu verleiten.“
Warbergs Trainer Eickelen weiß, dass es dem Spiel seiner Jungs guttut, wenn das Tempo hoch ist. „Wir müssen eine gute Deckung stellen, Bälle abfangen und dann Konter laufen“, betont er. „Gelingt uns das nicht, wird es für uns schwieriger, denn dann müssen wir unser Spiel vor der Elm-Abwehr aufbauen.“ In dem Fall wäre ein Durchkommen ungleich schwerer.
Nicht unterschätzen wollen beide Trainer den Derby-Charakter des Spiels. „Die Stimmung von den Rängen wird da sein. Ich hoffe, dass wir uns von der Unterstützung unserer Zuschauer tragen lassen“, sagt Reckel, der indes nicht selbst vor Ort sein wird. Der 26-Jährige ist zeitgleich in einer Referenten-Schulung des HVN im Einsatz. „Dieser Termin stand schon fest, bevor ich der HG Elm meine Zusage gegeben habe“, so Reckel. Auch in Warberg sei das Nachbarschaftsduell ein Thema, so Eickelen. „Die Jungs reden viel darüber.“ Er mahnt zur Vorsicht und vor Übermut. „In Derbys hat es schon oft gewaltige Überraschungen gegeben.“